Gestaltung der Grenzsteine

Trotz der gemeinsamen Kommissionen zwischen Sachsen und Preußen, ist es den Verantwortlichen Kommissären nicht gelungen, eine durchgehend einheitliche Gestaltung der Grenzsteine durchzusetzen.

Vom Beginn der Grenze bei Wilka bis zur Nr. 81 bei Lieske/Spree wurden immer zwei rechteckige Steine von ca. 43 cm Kantenlänge und einer Bedachung (Pyramide) gesetzt.    (Bild 1)

Der sächsische Stein hatte grüne Streifen, der preußische entsprechend schwarze.               (s. Fotogallerie) Sie dokumentierten die jeweils zugehörige Landesgrenze. Ab dem Stein Nr. 82 wurde nur noch ein Stein gesetzt, jetzt in pyramiedischer Form und den Initialen KS – für Königreich Sachsen und KP für Königreich Preußen. (Bild 2)

Erst am 14. Juli 1826 bittet das MDI das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten,  „. . . einheitliche Grenzsteine für Preußen und Sachsen anzustreben.“ In einem Auszug vom 14. November heißt es dazu:

„ . . . In Bezug auf das sehr geehrte Schreiben v. 26. Mai in Begriff des Vorschlages, wonach mit der Ersetzung der hölzernen Grenzpfähle durch Steinerne Säulen auf der Grenzlinie . . . von der Nr. 82 bis 148 verfahren werden soll  und diese Grenzsteine nicht diesseits und jenseits der Grenzlinie, und zwar nur einfach in pyramidischer Form von zwei Ellen Höhe, auf der einen Seite mit KP auf der anderen mit KS bezeichnet, auf gemeinschaftliche Kosten zu errichten sein werden.. . .“

„ . . . Daher übersenden wir einer höchstlöblichen Oberamtsregierung hierbei ergebends zwei Zeichnungen v. Grenzzeichen anderer Form und Konstruktion zur gefälligen Ansicht und Erklärung. Die Zeichnung sub B stellt einen Grenzstein dar, welcher zwischen der Form der Grenzsäulen welche wir vor einigen Jahren setzen ließen und der obangedachten  pyramidischen Form so ziemlich die Mitte hält und dadurch Dauerhaftigkeit sich empfielt.“

Liegnitz, 4. November 1826;                       Königl. Preußische Regierung

Gez. Erdmannsdorf

 

Bild 1:  Entwurf sub A

(Quelle: StFiABZ – Bautzen)

Bild 2: Entwurf sub B